Dezember 2025

Was rotiert auf dem Teller......
Benutzeravatar

Emma Peel
Beiträge: 11949
Registriert: So 16. Apr 2023, 18:13
Wohnort: Norddeutschland
Has thanked: 12510 times
Been thanked: 13722 times

Re: Dezember 2025

Beitrag von Emma Peel »

ZZ Top "Tres Hombres" -1973-

Boogie behafteter Rock, der sich mehr und mehr von den Wurzeln ihrer ersten beiden Einspielungen löste und mit diesem Album zu einem berechtigten Meilenstein der Musikgeschichte wurde. Texasrock mit Schmackes, abwechslungsreichen Melodiebögen und der passenden Rhythmusarbeit. Zudem rundet Billy Gibbons Stimme das Ganze ab.

Bild



Benutzeravatar

Tranceformer
Beiträge: 287
Registriert: Di 30. Sep 2025, 06:52
Has thanked: 424 times
Been thanked: 514 times

Re: Dezember 2025

Beitrag von Tranceformer »

Bild
Hildegard Knef – singt Cole Porter
(Decca, Royal Sound SLK 16540-P, 1968, Decca, 6315, 1968, Warner Music, 5054197606342, 2022)

Meine erste Begegnung mit Hildegard Knef fand bereits im elterlichen Wohnzimmer statt. In einer Ära, in der Schallplatten noch kostbare Einzelstücke waren, gehörte ihre markante Stimme zum festen Inventar unserer kleinen Sammlung. Zwischen all den Schlagern der Zeit, Operetten und Opern war die Knef für mich das einzige wirklich „Hörbare“ – eine Künstlerin mit einer Aura, die weit über das übliche Maß hinausging.
Bevor sie 1963 mit dem programmatischen Titel „So oder so ist das Leben“ ihre musikalische Laufbahn startete, war sie längst eine Ikone des Kinos. Ihr Stern ging in den Trümmern der Nachkriegszeit auf, und bereits 1950 schrieb sie mit dem Film „Die Sünderin“ Kinogeschichte – ein handfester Skandal, der ihren Ruf als unangepasste, mutige Frau zementierte. Diese Lebenserfahrung, die Mischung aus Melancholie und Berliner Schnauze, sollte später das Fundament für ihre unvergleichliche Karriere als Chansonnière bilden.
In meiner heutigen Sammlung finden sich so einige Schätze der Knef, die ich regelmäßig auf den Plattenteller lege. Doch während ihr Debütalbum zweifellos dazugehört, war es ihr 1968er Werk „Träume heißen du“ (besser bekannt als „Hildegard Knef singt Cole Porter“), das mich damals wie heute nachhaltig beeindruckt hat. Es war ein kommerzieller und künstlerischer Triumph: Die LP hielt sich stolze 28 Wochen lang in den oberen Chartregionen.
Heute ist dieses Album ein absoluter Klassiker. Warner Bros. legte die Porter Songs auf einer Doppel-LP neu auf. Diese Neuausgabe kommt als edle Doppel-LP in rotem Vinyl daher – ein optisches Highlight, das auch klanglich auf ganzer Linie überzeugt. Die insgesamt 25 Songs stammen fast ausschließlich aus den Aufnahmesessions der 50er und 60er Jahre. Was hier sofort auffällt, ist die exzellente Mastering-Qualität: Die Aufnahmen klingen warm, präsent und schlichtweg genial.
Die Aufteilung der Doppel-LP ist dabei besonders reizvoll:
LP 1: Präsentiert zwölf Porter-Klassiker in der deutschen Übersetzung.
LP 2: Widmet sich 13 Titeln im englischen Original.
Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die Wirkung der Songs durch die Sprache verändert. Obwohl beide Versionen ihren ganz eigenen Charme besitzen, tendiere ich persönlich zu den englischsprachigen Originalen.
Ein Paradebeispiel ist der Vergleich zwischen „Gern bereit“ und dem Original „Love For Sale“. Trotz identischer Komposition wirken sie wie zwei völlig unterschiedliche Stücke. In der englischen Phrasierung schwingt eine Nuance mit, die das „Porter-Feeling“ noch authentischer transportiert.
Besonders hervorzuheben ist ihre Interpretation des Jazzstandards „All Of You“. Wer Versionen von Miles Davis, Billie Holiday oder Bill Evans im Ohr hat, weiß, wie hoch die Messlatte liegt – doch Hildegard Knef muss den Vergleich keineswegs scheuen. Ihr rauchiges Timbre verleiht dem Song eine ganz eigene, europäische Eleganz. Und natürlich dürfen die unsterblichen Klassiker nicht fehlen:
„Nichts haut mich um – aber du!“ (I Get A Kick Out Of You)
„Sei mal verliebt“ (Let’s Do It)
Fazit: Das neu aufgelegte Doppelalbum ist weit mehr als eine bloße Wiederveröffentlichung. Es ist eine Zeitreise, die Erinnerungen wachruft und gleichzeitig die zeitlose Qualität dieser Aufnahmen unterstreicht. Für Fans anspruchsvoller Vokalkunst und Liebhaber des gepflegten Vinyl-Sounds ist dieses Album ein absolutes Muss.
Benutzeravatar

Louder Than Hell
Beiträge: 13244
Registriert: So 16. Apr 2023, 18:01
Wohnort: Norddeutschland
Has thanked: 15976 times
Been thanked: 15019 times

Re: Dezember 2025

Beitrag von Louder Than Hell »

Tranceformer hat geschrieben: Di 30. Dez 2025, 16:41 Bild
Hildegard Knef – singt Cole Porter
(Decca, Royal Sound SLK 16540-P, 1968, Decca, 6315, 1968, Warner Music, 5054197606342, 2022)

Meine erste Begegnung mit Hildegard Knef fand bereits im elterlichen Wohnzimmer statt. In einer Ära, in der Schallplatten noch kostbare Einzelstücke waren, gehörte ihre markante Stimme zum festen Inventar unserer kleinen Sammlung. Zwischen all den Schlagern der Zeit, Operetten und Opern war die Knef für mich das einzige wirklich „Hörbare“ – eine Künstlerin mit einer Aura, die weit über das übliche Maß hinausging.
Bevor sie 1963 mit dem programmatischen Titel „So oder so ist das Leben“ ihre musikalische Laufbahn startete, war sie längst eine Ikone des Kinos. Ihr Stern ging in den Trümmern der Nachkriegszeit auf, und bereits 1950 schrieb sie mit dem Film „Die Sünderin“ Kinogeschichte – ein handfester Skandal, der ihren Ruf als unangepasste, mutige Frau zementierte. Diese Lebenserfahrung, die Mischung aus Melancholie und Berliner Schnauze, sollte später das Fundament für ihre unvergleichliche Karriere als Chansonnière bilden.
In meiner heutigen Sammlung finden sich so einige Schätze der Knef, die ich regelmäßig auf den Plattenteller lege. Doch während ihr Debütalbum zweifellos dazugehört, war es ihr 1968er Werk „Träume heißen du“ (besser bekannt als „Hildegard Knef singt Cole Porter“), das mich damals wie heute nachhaltig beeindruckt hat. Es war ein kommerzieller und künstlerischer Triumph: Die LP hielt sich stolze 28 Wochen lang in den oberen Chartregionen.
Heute ist dieses Album ein absoluter Klassiker. Warner Bros. legte die Porter Songs auf einer Doppel-LP neu auf. Diese Neuausgabe kommt als edle Doppel-LP in rotem Vinyl daher – ein optisches Highlight, das auch klanglich auf ganzer Linie überzeugt. Die insgesamt 25 Songs stammen fast ausschließlich aus den Aufnahmesessions der 50er und 60er Jahre. Was hier sofort auffällt, ist die exzellente Mastering-Qualität: Die Aufnahmen klingen warm, präsent und schlichtweg genial.
Die Aufteilung der Doppel-LP ist dabei besonders reizvoll:
LP 1: Präsentiert zwölf Porter-Klassiker in der deutschen Übersetzung.
LP 2: Widmet sich 13 Titeln im englischen Original.
Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die Wirkung der Songs durch die Sprache verändert. Obwohl beide Versionen ihren ganz eigenen Charme besitzen, tendiere ich persönlich zu den englischsprachigen Originalen.
Ein Paradebeispiel ist der Vergleich zwischen „Gern bereit“ und dem Original „Love For Sale“. Trotz identischer Komposition wirken sie wie zwei völlig unterschiedliche Stücke. In der englischen Phrasierung schwingt eine Nuance mit, die das „Porter-Feeling“ noch authentischer transportiert.
Besonders hervorzuheben ist ihre Interpretation des Jazzstandards „All Of You“. Wer Versionen von Miles Davis, Billie Holiday oder Bill Evans im Ohr hat, weiß, wie hoch die Messlatte liegt – doch Hildegard Knef muss den Vergleich keineswegs scheuen. Ihr rauchiges Timbre verleiht dem Song eine ganz eigene, europäische Eleganz. Und natürlich dürfen die unsterblichen Klassiker nicht fehlen:
„Nichts haut mich um – aber du!“ (I Get A Kick Out Of You)
„Sei mal verliebt“ (Let’s Do It)
Fazit: Das neu aufgelegte Doppelalbum ist weit mehr als eine bloße Wiederveröffentlichung. Es ist eine Zeitreise, die Erinnerungen wachruft und gleichzeitig die zeitlose Qualität dieser Aufnahmen unterstreicht. Für Fans anspruchsvoller Vokalkunst und Liebhaber des gepflegten Vinyl-Sounds ist dieses Album ein absolutes Muss.
Kinderstar, Schauspielerin und international anerkannte Chansonsängerin. Ihre berufliche Vita liest sich wie ein Bilderbuchmärchen, ihr Privatleben stand vermutlich nicht immer unter einem glücklichen Stern, aber dieses sollte nicht Gegenstand ihrer musikalischen Leistungen sein. Ob man ihren Gesangsstil mochte oder auch nicht, sie verfügte jedenfalls über ein eigenes unverkennbares Stimmbild, das sie letztlich einzigartig machte. Und nicht nur wegen ihrer Chansons, sondern auch im Bereich des Jazz hat sie viele Fans gefunden. Mit ihrem Gesangstil hat Deutschland ab den 60ern ein eigenes Gesicht bekommen.
Benutzeravatar

Louder Than Hell
Beiträge: 13244
Registriert: So 16. Apr 2023, 18:01
Wohnort: Norddeutschland
Has thanked: 15976 times
Been thanked: 15019 times

Re: Dezember 2025

Beitrag von Louder Than Hell »

The Moving Sidewalks "Flsah" -1968-

Psychedelic in einer etwas härteren Form. Auch hier wusste Billy Gibbons bereits, wo der musikalische Hammer hängt .....

Bild





Antworten

Zurück zu „Unsere Playlisten“